Prof. Dr. Ottmar Edenhofer
Direktor
Prof. Dr. Ottmar Edenhofer ist Direktor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), einer gemeinsamen Gründung der Stiftung Mercator und des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), wo er ebenfalls als Direktor und als Chefökonom fungiert. An der Technischen Universität Berlin ist Edenhofer zudem Lehrstuhlinhaber für die Ökonomie des Klimawandels. Er ist unter anderem Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech sowie Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Sektion Wirtschafts- und empirische Sozialwissenschaften.
Von 2008 bis 2015 war Edenhofer einer der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats IPCC, dem 2007 der Friedensnobelpreis verliehen wurde. Er hat maßgeblich an der Gestaltung des Fünften Sachstandsberichts zum Klimaschutz mitgewirkt, der die wissenschaftliche Grundlage für das Pariser Abkommen bildete. Seit April 2022 ist Edenhofer Vorsitzender des von der EU neu gegründeten Europäischen Wissenschaftlichen Beirats zum Klimawandel (ESABCC). Dieser soll unabhängige wissenschaftliche Beratung leisten und Berichte erstellen, die erfassen, inwieweit die EU-Politik mit dem 2021 in Kraft getretenen Europäischen Klimagesetz und den Verpflichtungen der EU im Rahmen des Pariser Abkommens übereinstimmt.
Edenhofer hat Beiträge in Science, PNAS, Nature, Nature Climate Change und in führenden umwelt-, energie- und ressourcenökonomischen Zeitschriften veröffentlicht und zahlreiche Bücher verfasst. Seine Arbeiten wurden vielfach zitiert, was durch einen h-Index von 52 in Scopus, 49 in Web of Science und 77 in Google Scholar belegt wird. Er gehörte in den Jahren 2018, 2020, 2021 und 2022 laut dem „Web of Science“-Zitationsindex zu den 1 Prozent der meistzitierten Wissenschaftler weltweit in der Kategorie „Fachübergreifende Wissenschaft“.
Edenhofers Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit den Strategien zur Eindämmung des Klimawandels, mit Fragen der Wachstums- und Entwicklungstheorie, Public Finance, mit Fragen der Verteilungswirkungen klimapolitischer Instrumente, mit spieltheoretischen Fragen zur Ausgestaltung internationaler Abkommen und nicht zuletzt mit energiewirtschaftlichen Fragen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Ökonomie der Klimastabilisierung, Soziale Kosten-Nutzen-Analysen, Nachhaltigkeitstheorie, die Theorie des Wirtschaftswachstums, Umweltökonomie, Wohlfahrtstheorie und Allgemeine Intertemporale Gleichgewichtstheorie.
Im Juli 2018 wurde Edenhofer von der Katholischen Akademie in Bayern mit dem Romano-Guardini-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2020 verlieh ihm die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) den renommierten Deutschen Umweltpreis. Im Dezember 2020 wurde Edenhofer von Papst Franziskus als Berater in das „Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen“ berufen. Im November 2021 erhielt er den Arthur Burkhardt-Preis für die interdisziplinäre Ausrichtung seiner Forschung und im Dezember 2022 den Bayerischen Verfassungsorden. 2023 wurde Edenhofer in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) berufen.
Edenhofer hat Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der Universität München studiert und sein Diplom in Wirtschaftswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München abgelegt (Prädikatsexamen). Er besitzt einen Abschluss in Philosophie („summa cum laude“) der Hochschule für Philosophie München. Während seiner Studienzeit gründete er sein eigenes Unternehmen und leitete von 1991 bis 1993 eine humanitäre Hilfsorganisation in Bosnien. Er arbeitete als wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Universität Darmstadt und schrieb 1999 seine Doktorarbeit im Bereich Wirtschaftswissenschaften („summa cum laude“). Den Ruf an die Technische Universität Berlin nahm er 2008 an.
Aktuelle Lehrveranstaltungen (WS 2023/24)
The Economics of Climate Policy
Zeit: jeden Freitag, 14:15-15:45 Uhr
Ort: TU Berlin, Hauptgebäude - H 1012